Eingebettet inmitten grüner Landschaften, unweit vom pittoresken Pragser Wildsee liegt die Produktionsstätte von Alpe Pragas.
Damit aber nicht nur Natur um und in seinen Produkten ist, hat sich STEFAN GRUBER ein neues Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2027 soll aus seinem Unternehmen eine Eco-Manufactory werden.
Lesen Sie hier das exklusive Interview mit Gründer Stefan Gruber.
S. G.: Der Begriff „Eco-Manufactory“ beinhaltet zwei für uns sehr wichti- ge Punkte: CO2 neutrale Produktion bis zum Jahr 2027 und ein kompletter Verzicht auf Plastik. Sprich wir wollen nicht mehr Emissionen ausstoßen, als wir parallel dazu neutralisieren können und Plastikfrei leben.
Der Verzicht auf Plastik ist für uns ein einfaches Ziel, denn wir denken seit jeher in diese Richtung. Wir haben nur ein Produkt, den Agavendicksaft, welchen wir momentan in Plastik verpacken, auch diese Verpackung werden wir innerhalb des nächsten Jahres durch Glas ersetzen.
Alle Umverpackungen unserer Produkte sind zu 100 % aus Karton. Vor ca. 5 Jahren haben wir eine Kartonverpackungsmaschine angeschaffen – die Alternative war bereits damals: alle Umverpackungen in Plastik. Für uns war das nie wirklich eine Alternative. Eins steht fest: nur wer WIRKLICH HANDELT, leistet einen Beitrag
Welche Schritte sind für eine CO2 neutrale Produktion und komplett plastikfreies Arbeiten notwendig?
S. G.: Der erste wichtige Schritt ist Plastik zu vermeiden oder nur zu verwen- den, wenn es sich gut recyceln lässt. In Hinblick auf den CO2-Ausstoß werden wir in Zukunft Energie durch nachwachsende Rohstoffe (Hackschnitzel) erzeugen, wir verwenden bereits seit einigen Jahren ausschließlich „grünen Strom“, welcher durch Wasserkraft erzeugt wird.
Ein wichtiger Punkt ist die Glasherstellung und die Emissionen, die dabei anfallen. Das Glas ist genial für die Produktqualität. Es bildet eine absolute Sauerstoffbarriere und gibt keine Fremdstoffe an das Produkt ab. Die Herausforderung besteht darin, die Emissionen, die bei der Herstellung von Glas entstehen, auszugleichen. Wir sind da schon in intensivem
Zwischenfrage: Was bedeutet Eco-Manufactory in Bezug auf die Mitarbeiter? Kommen sie alle aus dem engen Umfeld aus Prags? Kommen alle mit dem Auto
S. G.: Ja, natürlich greift Eco-Manufactory Denken & Tun über alle Bereiche. Unsere Mitarbeiter arbeiten nach einem Maßnahmenkatalog den wir immer wieder aktualisieren.
Arbeitswege- und Bereiche werden laufend optimiert. Und jeder ist dazu aufgefordert, den eigenen Lebensstil zu überdenken! Zum Beispiel, den eigenen Fleischkonsum kritisch zu hinterfragen, sich zu überlegen, mit welchen Mitteln man zur Arbeit kommt. Man kann auf das Fahrrad oder auch auf das E-Bike umsteigen, Fahrgemeinschaften bilden ... Es hat sich in dieser Hinsicht wirklich schon einiges getan. Wir haben versucht das Bewusstsein zu steigern, natürlich sind Gewohnheiten ein mächtiger Gegner, aber ich bin zuversichtlich, dass man mit vielen kleinen Schritten vieles verbessern kann.
Warum ist dies für euch ein Anliegen?
S. G.: Dies ist vor allem ein persönliches Anliegen – jeder gestaltet sein Unternehmen und sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen und Visionen. Für mich war es immer wichtig, ein Produkt zu produzieren, welches eine gute Qualität hat und diese Vision mit Passion umzusetzen.
Wir leben in einer endlichen Welt und wir müssen alles versuchen, in Zeiten des ungebremsten Wohlstands und des Konsums, unsere Lebensgewohnheiten zu hinterfragen. Wir alle können über unsere Mitarbeiter, Kinder, Bekannten wirken, sodass diese ein erweitertes Bewusstsein bekommen und wir gemein- sam in die richtige Richtung gehen. Hinterlassen wir die Welt nach bestem Wissen und Gewissen so, wie wir sie vorgefunden haben – zum Wohle aller!
Was ist euer Fazit?
S. G.: Der Klimawandel wird vermutlich die größte Herausforderung, die wir und die nächsten Generationen zu meistern haben. Die direkten Auswirkungen wie Dürren, Überflutungen etc. und die indirekten Auswirkungen wie Flüchtlingsströme, Verteilungskriege um Wasser etc. sind momentan nicht absehbar. Ich denke, dass wir dieses große Ziel gemeinsam angehen müssen. Dafür muss einerseits die Politik die Rahmenbedingungen schaffen und jeder einzelne von uns seinen Beitrag leisten. Wenn das gelingt, ist es eine große Chance für uns und die nächsten Generationen.